
Eine Forschungsgruppe untersuchte männliche Spender, die in ihrem Leben bereits mehr als 100 Blutspenden abgegeben hatten, und deren klonale Hämatopoese (CH). Unter CH versteht man das Auftreten von Mutationen in Leukozyten des peripheren Blutes bei ansonsten hämatologisch gesunden Personen. Eine CH kann sich auch im Alter entwickeln – rund 15–20 % der über 70-Jährigen sind betroffen. Selten entartet die CH zu einer Leukämie.
Mutationen nachweisbar, aber selten
In der Studie wurden 217 Vielspendern (> 100 Blutspenden) 212 Wenigspender (< 10 Blutspenden) gegenübergestellt. Bei den häufigen Spendern wurde kein signifikanter Unterschied in der Gesamtinzidenz von CH im Vergleich zur Kontrollgruppe festgestellt. In der Spendergruppe traten zwar Mutationen überwiegend in einem Gen auf, die oft auch bei Patient:innen mit akuter myeloischer Leukämie (AML) vorkommen, ihre Häufigkeit war jedoch in beiden Gruppen ähnlich gering. Die Studienautor:innen folgern, dass Blutspenden die Entstehung von CH oder Leukämie sehr wahrscheinlich nicht fördert, betonen aber die Notwendigkeit größerer Patientenkollektive.