
Gemeinsam mit der dänischen Biotechfirma Zealand Pharma soll die Entwicklung und Vermarktung des Medikaments Petrelintide vorangetrieben werden. Beide Konzerne legten an der Börse daraufhin erheblich zu, getrieben auch von Spekulationen, Roche könnte das Unternehmen komplett schlucken. „Wir haben immer gesagt, dass unsere Strategie darin besteht, Zealand zu vergrößern, und wir haben nach einer echten Partnerschaft gesucht“, sagte Zealand-Chef Adam Steensberg.
Im Rahmen der Kooperations- und Lizenzvereinbarung leistet Roche eine Anfangszahlung von 1,5 Mrd. Euro an Zealand. Inklusive weiterer erfolgs- und umsatzabhängiger Zahlungen kann der Deal Roche schlussendlich bis zu 4,9 Mrd. Euro kosten. Die Transaktion soll im zweiten Quartal abgeschlossen werden. Das von Zealand zur Behandlung von Diabetes Typ 2 und Fettleibigkeit entwickelte Petrelintide befindet sich in der zweiten von drei Phasen der klinischen Entwicklung. Roche und Zealand wollen das Medikament in den USA und Europa gemeinsam vermarkten, Gewinne und Verluste sollen geteilt werden. Im Rest der Welt hat der Schweizer Pharmariese die exklusiven Vermarktungsrechte. Roche will Petrelintide auch in Kombination mit seinem in der Entwicklung steckenden Schlankheitsmittel CT-388 einsetzen. Der Konzern hatte die Wirkstoffe CT-388 und CT-996 Ende 2023 durch den milliardenschweren Kauf der Firma Carmot erworben und war damit in den boomenden Markt für Abnehmarzneien eingestiegen. Petrelintide gehört zu einer Klasse von Arzneimitteln, die als langwirkende Amylin-Analoga bekannt sind und ein Hormon namens Amylin nachahmen, das gemeinsam mit Insulin ausgeschüttet wird und den Blutzuckerspiegel stabilisiert. Die derzeit verfügbaren Schlankheitsmittel basieren hauptsächlich auf dem Hormon GLP-1 und wurden ursprünglich zur Behandlung von Diabetes entwickelt.