
Das Medikament soll bei erwachsenen Patienten mit Transthyretin-Amyloidose und Kardiomyopathie (ATTR-CM) zum Einsatz kommen. Diese fortschreitende Krankheit schädigt den Herzmuskel und bringt eine schlechte Prognose für die Patienten mit sich. In der klinischen Phase-III-Studie, die für die Zulassung von Acoramidis in dieser Indikation durchgeführt wurde, konnte eine deutlich positive Wirkung auf kardiovaskuläre Endpunkte - Sterblichkeit und die Häufigkeit von Krankenhauseinweisungen, nachgewiesen werden.
Das Medikament wurde von dem US-Unternehmen BridgeBio Pharma entwickelt und ist in den Vereinigten Staaten bereits zugelassen. Im März 2024 erwarb Bayer die exklusiven Vermarktungsrechte für Europa. Es ist eines von vielen kleineren Geschäften in der jüngeren Vergangenheit der Pharmasparte. Aufgrund der hohen Verschuldung des Unternehmens, die unter anderem durch die kostspieligen Rechtsstreitigkeiten in den USA im Zusammenhang mit Glyphosat bedingt ist, fehlen Bayer jedoch die finanziellen Mittel für größere Akquisitionen.
Hohes Umsatzpotenzial erwartet
Analyst Richard Vosser von JPMorgan hatte Mitte November das Umsatzpotenzial von Acoramidis in Europa bis 2030 auf 260 Millionen Euro geschätzt. Bayer hingegen erwartet, dass das Medikament Blockbuster-Potenzial hat, was einem Jahresumsatz von über einer Milliarde Euro entsprechen würde. Im Jahr 2023 war der Umsatz der Pharmasparte von Bayer auf etwa 18,1 Milliarden Euro gesunken, doch für 2024 wird im besten Fall eine leichte Erholung erwartet. Die entsprechenden Zahlen wird Bayer Anfang März veröffentlichen.
Das langsame, aber stetige Umsatzwachstum des Herzmedikaments dürfte zusammen mit anderen relativ neuen Medikamenten wie Nubeqa und Kerendia dazu beitragen, die rückläufigen Umsätze des langjährigen Kassenschlagers Xarelto abzumildern. So verliert der Blutgerinnungshemmer, der schon viele Jahre auf dem Markt ist, in immer mehr Regionen seinen Patentschutz.
APA