L-Thyroxin

Zu viele Verordnungen bei Senior:innen

Artikel drucken
Die langjährige  Einnahme von L-Thyroxin bewirkt einen Verlust  an Knochendichte. © Shutterstock
© Shutterstock

Eine neue Studie untersuchte nun, ob auch die Einnahme von Levothyroxin und erhöhte Schilddrüsenhormonspiegel innerhalb des Normalbereichs, also bei euthyreoten älteren Personen, mit einem verstärkten Knochenschwund assoziiert sind. 

Die Grundlage der Untersuchung bildete die Baltimore Longitudinal Study of Aging (BLSA), eine prospektive, beobachtende Kohortenstudie, in der regelmäßig über durchschnittlich 6,3 Jahre Knochendichtemessungen durchgeführt wurden. Ein Team aus Radiolog:innen, Endokrinolog:innen und Epidemiolog:innen analysierte die Daten von 81 Personen (49 Frauen, 32 Männer) im Alter von über 65 Jahren. Diese Proband:innen wiesen regelmäßig Schilddrüsenfunktionswerte im Referenzbereich (TSH zwischen 0,4 und 5,0 mU/l) auf. Ihre Ergebnisse wurden mit denen von 364 gematchten Teilnehmer:innen verglichen, die kein Levothyroxin einnahmen.

Deprescribing erwägen

Die Analyse ergab, dass bei Patient:innen unter Levothyroxin-Therapie ein signifikant stärkerer Verlust an Knochenmasse und Knochendichte auftrat als bei euthyreoten Personen ohne Levothyroxin-Einnahme. Die Endokrinologin Prof. Dr. Jennifer Mammen empfiehlt älteren Patient:innen daher, ihre Schilddrüsenfunktion regelmäßig überprüfen zu lassen. Ärzt:innen sollten eine fortlaufende Nutzen-Risiko-Abwägung der L-Thyroxin-Therapie vornehmen. Bei Senior:innen erfolgt offensichtlich ein erheblicher Anteil der Verschreibungen für Schilddrüsenhormone ohne vorliegende Schilddrüsenunterfunktion und zudem wird ein mögliches Absetzen zu selten überprüft.

Quelle

Ghotbi E et al. al. Levothyroxine use and bone loss in euthyroid older adults: A longitudinal analysis from Baltimore Longitudinal Study of Aging. Presented at RSNA 2024. December 1-5, 2024. Poster# S3B-SPMS

Das könnte Sie auch interessieren