Appendizitis

Symptomatik bei Vorschulkindern anders

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Kleines Mädchen mit Bauchschmerzen © iStock/Jomkwan
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Dabei sind grundsätzlich alle Altersgruppen betroffen, der Häufigkeitsgipfel liegt jedoch im Kindes- und Jugendalter beginnend ab etwa sechs Jahren. Kleinkinder erkranken seltener. Bei diesen zeigt sich jedoch bei Erstvorstellung im Krankenhaus bereits oft eine fortgeschrittene Entzündung bis hin zur Perforation („Blinddarmdurchbruch“). Eine aktuelle Studie untersuchte daher an 184 Kindern unter fünf Jahren, wie sich eine Appendizitis in dieser Altersgruppe äußert.

Atypische Symptome, häufiger Komplikationen

Verglichen mit Schulkindern im Alter zwischen fünf und zehn Jahren litten Kinder unter fünf zum Zeitpunkt einer Appendektomie seltener an Bauchschmerzen (91,8 vs. 99,5 %), aber häufiger unter unspezifischen Symptomen wie Erbrechen (67,9 vs. 47,8 %), Durchfall (27,2 vs. 8,6 %) und Fieber (65,8 vs. 27,4 %). Auch das Blutbild unterschied sich in einigen Parametern je nach Altersgruppe: Bei Vorschulkindern wurden häufiger eine Thrombozytose (21,9 vs. 7,1 %) und erhöhte CRP-Spiegel (91,0 vs. 77,6 %) festgestellt als bei älteren. Eine Leukozytose lag seltener vor (54,3 vs. 66,3 %). Komplikationen traten deutlich häufiger auf; die Perforationsrate lag bei Vorschulkindern bei 46,1 %, bei älteren Kindern nur bei 12,6  %  %% %. 

Die Studienautor:innen vermuten, dass jüngere Kinder Bauchschmerzen möglicherweise deswegen seltener angeben, weil sie ihre Beschwerden noch nicht ausreichend beschreiben können. Die atypische Symptomatik würde häufig anderen Erkrankungen zugeschrieben, was die Diagnostik erschwert und verzögert. 

Quelle

Paran M, et al.: Diagnostic challenges of acute appendicitis in preschool children: A comprehensive case-control study. J Paediatr Child Health 2024: doi: 10.1111/jpc.16748.at

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