Über 50.000 Infektionen

Zahl der Masernfälle in Europa steigt weiter

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Kind mit Masern © Shutterstock
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In den ersten drei Monaten dieses Jahres wurden in der WHO-Region Europa, die auch Zentralasien umfasst, bereits mehr als 56.600 Infektionen und vier Todesfälle registriert, wie die Regionaldirektion der Weltgesundheitsorganisation am Dienstag mitteilte. Damit sind es nur 5.000 Infektionen weniger als im gesamten letzten Jahr. Gleichzeitig entspricht dies einem 60-fachen Anstieg im Vergleich zum Jahr 2022.

Auch in Österreich gibt es dieses Jahr bereits deutlich mehr Fälle als im gesamten letzten Jahr: Seit Jahresbeginn wurden im epidemiologischen Meldesystem (EMS) 434 bestätigte Masernerkrankungen erfasst (Stand 28.05.2024, 7.00 Uhr). Von 426 Masernerkrankten liegen der AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) zudem Informationen zur Hospitalisierung vor: 81 Personen (19 Prozent) wurden demnach im Krankenhaus behandelt, davon vier auf einer Intensivstation.

"Mit weiteren Masernerkrankungen ist zu rechnen", warnt die AGES. Zum Vergleich: Im Jahr 2023 waren insgesamt 186 Masernfälle im Meldesystem erfasst worden. Damals wurden 49 Personen im Krankenhaus behandelt.

WHO-Regionaldirektor Hans Kluge forderte die Staaten der Region auf, sofortige Maßnahmen zu ergreifen, um zu verhindern, dass sich das Virus in der Bevölkerung festsetzt. Eine Hauptursache für die steigenden Infektionszahlen ist die rückläufige Impfquote. Um Masern auszurotten, müssen mindestens 95 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen die Krankheit geimpft sein. Laut WHO ist die weltweite Impfquote zuletzt jedoch auf 83 Prozent gesunken, was unter anderem auf verpasste Impfungen während der Corona-Pandemie zurückzuführen ist. In Österreich ist der Impfstoff für alle Personen an öffentlichen Impfstellen kostenfrei erhältlich und wird ab dem vollendeten 9. Lebensmonat empfohlen.

Masern sind eine hoch ansteckende Viruserkrankung, die sich schneller verbreitet als die Grippe. Neben den typischen Symptomen wie Fieber und rotem Hautausschlag können auch lebensgefährliche Komplikationen wie Hirnhautentzündungen auftreten. Obwohl Masern oft als typische Kinderkrankheit gelten, können sich auch ungeimpfte Erwachsene infizieren.

APA

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