Im Rahmen des Weltkongresses der pharmazeutischen Technologen (BPB), der vom 21. bis 23. März im Austria Center Vienna stattfand, erklärte Univ.-Prof. Dr. Lea Ann Dailey, Local Chair des World Meeting on Pharmaceutics, Biopharmaceutics and Pharmaceutical Technology (BPB) sowie Stv. Leiterin des Departments für Pharmazeutische Wissenschaften an der Universität Wien: „Wir pharmazeutischen Technolog:innen sind in der Medikamentenentwicklung wie die Chefköche der Pharmazie“ und ergänzt: „Wir verbessern ständig unsere Rezepte, damit der Wirkstoff bei den Patientinnen und Patienten zur richtigen Zeit, am richtigen Ort und in der richtigen Dosis landet und dort seine Wirkung entfalten kann.“
Die Nanotechnologie, die es ermöglichte, mRNA-Impfstoffe gegen COVID-19 zu entwickeln, wird auch verstärkt zur Bekämpfung anderer Infektionskrankheiten, allen voran der Tuberkulose eingesetzt. Pharmazeutische Technolog:innen in Wien arbeiten durch die Entwicklung von inhalierbaren Antiinfektiva daran, multiresistente Tuberkulose und Tuberkulose bei bestimmten Patientengruppen zu behandeln.
Ein anderer neuer technologischer Ansatz ist die Zelltherapie: Sie nimmt gesunde Zellen aus dem eigenen Körper und pflanzt sie zu einem späteren Zeitpunkt in den Körper ein, um eine Funktion wiederherzustellen, geschädigte Gewebe oder Organe zu ersetzen, zu reparieren oder ihre biologische Funktion zu verbessern.
Ein weiteres Entwicklungsfeld ist der 3-D-Druck von Medikamenten. „Großer Vorteil der gedruckten Tablette ist, dass sie mit einer poröseren Oberfläche versehen werden kann als die klassisch gepresste Tablette. Dadurch löst sie sich schneller auf und kommt auch ohne Flüssigkeitszufuhr gut aus. Darüber hinaus kann sie mit mehreren Wirkstoffen versehen werden. Das hilft vor allem Patientinnen und Patienten, die Schluckbeschwerden haben und viele verschiedene Tabletten einnehmen müssen", erklärt die Pharmazeutin. Zukunftsmusik ist, dass Apotheken künftig für ihre Kund:innen Tabletten mit dem 3-D-Drucker individuell anfertigen können und Faktoren wie Alter, Geschlecht, Genetik oder spezielle Krankheitsprofile berücksichtigen können.