Wie aus der am Mittwoch veröffentlichten UNICEF-Auswertung hervorgeht, hat sich die Anzahl der Tage mit Temperaturen über 35 Grad Celsius an den Wohnorten von weltweit 466 Millionen Kindern verdoppelt im Vergleich zu den Kindheitstagen ihrer Großeltern.
Laut der Studie erleben in West- und Zentralafrika heute 123 Millionen Kinder, also 39 Prozent, durchschnittlich ein Drittel des Jahres Temperaturen von über 35 Grad Celsius. In Ländern wie Mali, Niger, Senegal und Sudan ist sogar mehr als die Hälfte der Kinder betroffen.
Der Auswertung zufolge leben zusätzlich 48 Millionen Kinder in Lateinamerika und der Karibik in Regionen, die heute mehr als doppelt so viele Hitzetage verzeichnen wie in den 1960er-Jahren. Für die Studie wurden aggregierte Temperaturdaten verwendet, so UNICEF.
"Die extreme Hitze nimmt zu und beeinträchtigt die Gesundheit, das Wohlbefinden und den Alltag der Kinder", erklärte UNICEF-Exekutivdirektorin Catherine Russell. Stress durch extrem hohe Temperaturen wird mit Komplikationen während der Schwangerschaft in Verbindung gebracht und erhöht zudem das Risiko für Hitzschlag oder Sonnenstich. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass Hitze auch die neurologische Entwicklung und die psychische Gesundheit von Kindern beeinträchtigen kann.
Russell forderte die Regierenden zu schnellem Handeln auf. Die Staats- und Regierungschefs, die in den kommenden Monaten neue nationale Klimaschutzpläne im Rahmen des Pariser Abkommens vorlegen müssen, könnten "dies mit dem Ehrgeiz und dem Wissen tun, dass die Kinder von heute und zukünftige Generationen in der Welt leben müssen, die sie hinterlassen."
APA