Tropennächte

Hitze und Sorgen rauben Österreichern den Schlaf

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Die Qualität ist laut einer vom Einrichtungskonzern Ikea beauftragten Umfrage aber ausbaufähig. Der heiße Sommer habe vielen den Schlaf geraubt: Knapp 70 Prozent schlafen in Tropennächten schlechter, hieß es bei der Präsentation der Studie am Mittwoch in Wien.

Am meisten beeinträchtigen zu hohe Temperaturen den Schlaf von Männern (60,1 Prozent). Frauen beklagen vor allem auch Sorgen und Grübeln (53 Prozent) sowie das Schnarchen von anderen (36,4 Prozent). Mehr als ein Fünftel der Befragten gab an, generell schlecht bis sehr schlecht zu schlafen.

"Wenn Personen subjektiv sagen, dass sie sieben Stunden pro Nacht schlafen, ist das oft nicht die reine Schlafenszeit, sondern eher die Bettzeit - denn kurze Aufwachphasen, die jeder Mensch nachts hat, werden gar nicht als solche wahrgenommen", erläuterte der Salzburger Schlafforscher Manuel Schabus. Viele seien in der Nacht bis zu 30 Mal kurz wach, wodurch sich die Nettoschlafzeit oft um 20 bis zu 40 Minuten verringere. "Unsere Studien zeigen meistens, dass die Menschen durchschnittlich überhaupt nur 6,5 Stunden pro Nacht schlafen - für mich sprechen die Daten sogar dafür, dass der Großteil der österreichischen Gesellschaft unter leichtem Schlafentzug leidet", wurde der Fachmann zitiert.

Das Einschlafen fällt mehr als der Hälfte der Befragten leicht, aber fast jedem Dritten (27 Prozent) schwer. Besonders gut geschlafen wird im Urlaub (35 Prozent), nach einem anstrengenden Arbeitstag (34,7 Prozent) oder nach Sport (31,4 Prozent). 29,2 Prozent der Männer gaben an, nach Intimitäten mit dem Partner oder der Partnerin sehr gut zu schlafen, bei den Frauen waren es 16,8 Prozent.

Die häufigsten negativen Einflussfaktoren sind laut der Umfrage - durch den menschengemachten Klimawandel immer häufiger vorkommende - zu hohe Temperaturen (56,7 Prozent), Grübeln und Sorgen (47,6 Prozent) sowie Lärm (31,7 Prozent). Außerdem beeinträchtigen Pflichten im Haushalt und familiäre Aufgaben die Schlafqualität bei mehr als der Hälfte (56,4 Prozent) der Frauen und 40,7 Prozent der Männer.

Als beliebteste Aktivitäten im Schlafzimmer abseits der Nachtruhe wurden u.a. Intimität (54,7 Prozent), Lesen (45,4 Prozent), das Smartphone (43,6 Prozent), Fernsehen (36,4 Prozent) und Musikhören (27,8 Prozent) genannt. Mehr als zwölf Prozent geben zudem an, öfters im Schlafzimmer zu essen. Nur 10,4 Prozent nutzen ihr Bett ausschließlich zum Schlafen. "Prinzipiell sollte das Bett nur mit dem Schlafen und der eigenen Sexualität verbunden werden - alle anderen Aktivitäten, die sonst im Bett erledigt werden, wirken sich störend auf die Schlafqualität aus", sagte Schabus.
80 Prozent gaben an, entweder das ganze Jahr oder zumindest in der warmen Zeit bei offenem Fenster zu schlafen. Zwei Drittel wechseln ihre Bettwäsche zumindest alle zwei Wochen.

APA

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