Schätzung besagt:

Ukraine-Krieg könnte zu mehr Diabetes führen

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Durch die resultierende Lebensmittelknappheit im Zuge des Kriegs in der Ukraine könnten die Diabetes-Fälle steigen.  © Shutterstock
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 Peter Klimek und Dr. Stefan Thurner vom Complexity Science Hub und der MedUni Wien schätzen, dass in der Ukraine im Jahr 2023 bei einer Geburtenrate von 187.000 Neugeborenen und einer Diabetesrate von 7,1 % zwischen 13.000 und 19.000 zusätzliche Diabetesfälle auftreten könnten. 

Grund dafür soll die aus dem Krieg resultierende Lebensmittelknappheit sein. Schätzungen zufolge könnten weltweit durch den Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen Unterbrechungen in den Lebensmittellieferketten zusätzlich 23 Millionen Menschen von Hunger betroffen sein. Klimek und Thurner betonen, dass diese Schätzungen nicht als quantitative Vorhersagen gedacht sind, sondern vielmehr das potenzielle Ausmaß der direkten und indirekten Auswirkungen des Krieges auf die öffentliche Gesundheit verdeutlichen sollen. Sie weisen darauf hin, dass Gesundheitsbehörden sich dieser neu entstehenden Hochrisikogruppen bewusst werden und ihre Vorsorgeuntersuchungen sowie Frühpräventionsmaßnahmen für die kommenden Jahrzehnte entsprechend anpassen sollten. Auch in Österreich konnten Studien nachweisen, dass Mangelernährung während der Schwangerschaft das Diabetesrisiko bei den Nachkommen erhöht. Eine aktuelle Studie zur ukrainischen Hungersnot von 1932–33 zeigt, dass schwere Mangelernährung während der Frühschwangerschaft das Diabetesrisiko um das 1,5- bis 2-Fache erhöhen kann.

Quelle

 www.science.org/doi/10.1126/science.adr1425

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