Lyme-Borreliose

Zeckenstich wochenlang beobachten

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Zeckenstich © Shutterstock
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Borrelien sind Bakterien, die während des Saugaktes der Zecke in die Stichwunde wandern. 

Sie werden entweder sofort durch das körpereigene Immunsystem abgetötet oder es kommt zu einer lokalen Infektion, wobei das typische Erythema migrans drei bis 30 Tage nach dem Zeckenstich auftritt. Der Durchmesser des Erythems beträgt mindestens fünf Zentimeter. Es ist randbetont, nicht erhaben, nicht überwärmt und breitet sich zentrifugal um den Zeckenstich herum aus. Im Zentrum des Erythems ist die Zeckeneinstichstelle sichtbar. „Es ist wichtig, die Einstichstelle bis zu sechs Wochen zu beobachten“, betont die aktuelle Leitlinie. Begleitend können auch Fieber, Muskel- und Gelenkschmerzen, Lymphknotenschwellungen oder Müdigkeit auftreten. 

Wenn sich die Borrelien im Körper ausbreiten, können sie u. a. die Haut, die Gelenke sowie das Nervensystem befallen. Auch nach Monaten bis zu Jahren nach der Infektion können Spätmanifestationen auftreten, doch nur ein kleiner Teil der Infizierten erkrankt schwer. „Von entscheidender Bedeutung ist erstens, dass die Menschen nach einem Aufenthalt in der Natur ihren Körper auf Zecken absuchen, und zweitens, falls es zu einem Stich kam, die Zecke zeitnah zu entfernen. Danach sollte die Haut im Umfeld des Einstiches bis zu sechs Wochen auf neue, an Größe zunehmende Hautveränderungen beobachtet werden“, raten Expert:innen der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG). Eine vorbeugende Antibiotikagabe wird nicht empfohlen. Wenn jedoch ein Erythema migrans auftritt, soll auch ohne Blutuntersuchung oder bei noch fehlendem Antikörpernachweis im Blut bereits eine Antibiotikabehandlung mit Doxycyclin oder mit Amoxicillin begonnen werden.

Quelle

Pressemeldung DDG; www.derma.de, abgerufen am 21.8.2024

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