Der Internist Prof. Dr. Helmut Schatz führt in seinem Blog der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) zwei mögliche Ursachen an:
- Übergewicht und die damit verbundenen Stoffwechselveränderungen führen, wie schon lange bekannt, zu einer Fertilitätsverminderung. Wird umgekehrt Fett abgebaut, so kann die Fruchtbarkeit erhöht werden.
- Semaglutid verzögert die Magenentleerung und beeinflusst dadurch die Aufnahme und Wirkung von Tabletten und Kapseln. Somit könnte der Verhütungseffekt von Anti-Baby-Pillen vermindert werden.
Rechtzeitig absetzen
Eine verminderte Wirkung oraler Kontrazeptiva durch Semaglutid wird nicht erwartet, steht jedoch in den Fachinformationen. Novo Nordisk, der Hersteller, weist darauf hin, dass Schwangerschaft oder der Wunsch, schwanger zu werden, bei ihren Semaglutid-Studien ein Ausschlusskriterium war, sowohl bei den Dia-
betes- als auch bei den Adipositas-Patientinnen. Studien an Ratten, Kaninchen und Affen hatten nämlich ergeben, dass Semaglutid während der Gravidität zu Fehlgeburten und Missbildungen führt. Jetzt sammle Novo Nordik diesbezüglich Daten. Frauen sollten Semaglutid sicherheitshalber mindestens zwei Monate vor einer geplanten Schwangerschaft absetzen, empfiehlt Novo Nordisk.
Quellen
