Raucherquote soll weiter gesenkt werden

Strategie gegen Rauchen: Kein Nikotin ab gewissem Geburtsdatum

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Bei der Strategie geht es schlicht und einfach um gesetzliche Regelungen, die ein "Auslaufen" des Zugangs zumindest zu Tabak und Tabakprodukten auf Dauer bringen soll. "Trotz jahrzehntelanger Anstrengungen in der öffentlichen Gesundheit und Fortschritten in der Entwöhnungsbehandlung ist das Rauchen noch immer die führende Ursache von verhütbaren Erkrankungen, Invalidität und Tod in den USA. Das Rauchen tötet mehr Menschen in diesem Land als HIV, Drogenüberdosierungen, Alkohol, Verkehrsunfälle und Feuerwaffen-bedingte Verletzungen", schrieben jetzt Katharine Silbaugh (Juridische Fakultät der Universität von Boston) und ihre Co-Autoren im "New England Journal of Medicine".

Dabei liegen die USA bei den Raucherquoten (Raucher unter Erwachsenen, täglicher Konsum) international mit elf Prozent (allerdings rund ein Fünftel trotzdem noch mehr oder minder regelmäßig) bereits recht gut. Der OECD-Durchschnitt beträgt 15,9 Prozent als Anteil der Raucher an der Bevölkerung, in Schweden sind es beispielsweise 8,7 Prozent, in Österreich 20,7 Prozent.

Im Endeffekt dürfte auch in Österreich das Gastro-Rauchverbot seit 1. November 2019 keinesfalls ausreichen, um die Raucherquote weiter stark zu senken. International werden durch das Rauchen laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) jährlich rund acht Millionen Todesfälle verursacht. So denkt man deshalb in verschiedenen Staaten und Regionen schon wesentlich weiter. Die US-Expertin berichtet von einer - vorerst juristisch - erfolgreichen Initiative in den Vereinigten Staaten: "Eine Verordnung, die in der Gemeinde Brookline in Massachusetts erlassen wurde, lässt den Verkauf von Tabak oder nikotinhaltigen Produkten durch ein Verbot, sie an Personen zu verkaufen, die ab dem 1. Jänner 2000 geboren worden sind, auslaufen. In der Folge wird ab einer gewissen Zeit niemand mehr alt genug sein, um Tabakwaren kaufen zu können."

Natürlich gab es dagegen Proteste und auch rechtliche Maßnahmen durch die Gegner, speziell die Tabakindustrie. Doch die Rauch-Befürworter mussten eine herbe Niederlage hinnehmen. Die Autoren: "Der Oberste Gerichtshof von Massachusetts hat in einer einstimmigen Entscheidung im März 2024 die TFG-Verordnung aufrechterhalten (...)." Gleich darauf folgten drei andere Städte in Massachusetts (Melrose, Stoneham und Wakefield) mit ähnlichen Verordnungen.

International gibt es zusätzliche Beispiele, auch auf staatlicher Ebene: In Neuseeland wurde ein TFG-Gesetz im Jahr 2022 beschlossen, jedoch nach einem Regierungswechsel wieder abgeschafft. Das erinnert an die Situation mit dem langen und politisch wechselhaften Prozess der Einführung des Gastro-Rauchverbots in Österreich. "Im April 2024 erhielt ein TFG-Gesetz in Großbritannien im Parlament in erster Lesung starke Unterstützung", berichteten Katharine Silbaugh und ihre Co-Autoren in der in Fachkreisen angesehensten medizinischen Fachzeitschrift der Welt.

Norwegen, Australien sowie Länder wie Singapur und Malaysia überlegen bereits ähnliche Schritte. Unterschiedlich ist die Ausformung der rechtlichen Maßnahmen zur Gewährleistung einer "tabakfreien Generation" in der Zukunft: Das in Neuseeland zurückgezogene Gesetz und die geplanten Regelungen betrafen bzw. sollen nur Tabakprodukte (Zigaretten und Tabakverdampfer) betreffen. In Massachusetts will man allerdings auch sonstige E-Zigaretten für die nachfolgende Generation auslaufen lassen.

APA

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