Die Folge: COVID-19, Influenza, RSV oder die Pneumokokken haben leichtes Spiel. Wie COVID-19 bleibt auch Influenza eine andauernde Herausforderung. Während die erste COVID-19-Welle abgeflaut ist, nähert sich die nächste Influenza-Welle. Pro Saison infizieren sich in Österreich etwa 5–10 % der Erwachsenen und 20–30 % der Kinder, die dann je nach Alter und Vorbelastung unterschiedlich schwere Verläufe entwickeln. Die AGES geht von 492 bis 4.939 Influenza-Todesfällen pro Jahr aus. Die jährliche Impfung reduziert die Wahrscheinlichkeit, an Influenza zu erkranken, bzw. verläuft die Erkrankung kürzer und milder und ruft seltener Komplikationen hervor. Zudem übertragen Geimpfte das Influenza-Virus seltener auf andere. An der MedUni Wien läuft derzeit eine Studie, die RSV und Influenza vergleicht und sich über zwei Saisonen erstreckt. Allein in der Saison 2022/23 wurden im Wiener AKH rund 500 Patient:innen mit RSV und etwa 1.000 Patient:innen mit Influenza diagnostiziert. Die Zahl der hospitalisierten Erwachsenen mit RSV war etwa halb so hoch wie die mit Influenza. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass die Komplikations- und Sterblichkeitsraten bei RSV höher sind.
Vermehrt Invasive Pneumokokken-Erkrankungen
Invasive Pneumokokken-Erkrankungen haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen. 2023 wurde mit 760 Fällen ein neuer Rekord registriert. „Diese Erkrankungen sind nur dann mit antimikrobiellen Substanzen gut behandelbar, wenn das Antibiotikum rechtzeitig verabreicht wird, keine Resistenzen vorhanden sind und sonst keine weiteren Risikofaktoren vorliegen. Und das ist in der Realität selten der Fall“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Helmut J. F. Salzer vom Kepler Universitätsklinikum Linz. Die vorbeugende Pneumokokken-Impfung werde leider viel zu wenig in Anspruch genommen, bedauert Salzer.
AC