Früherkennung

Sinn und Unsinn des Lungenkrebs-Screenings

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Lungenkrebs-Screening © Shutterstock
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Ein flächendeckendes Lungenkrebs-Screening mittels Niedrig­dosis-Computertomographie (LDCT) soll bei Raucher:innen lebensverlängernd wirken, da es das Risiko, an Lungenkrebs zu sterben, um mehr als 20 % senken soll. Doch die Studien zum Krebs-Screening sind oft irreführend und manipulativ, so die Autor:innen der „Unstatistik des Monats“.

Sie hinterfragen u. a. die Schlussfolgerung der vielzitierten NELSON-Studie. In diese randomisierte Studie wurden je über 6.500 Männer in die Screening-Gruppe und in die Kontrollgruppe ohne Screening eingeschlossen. Beim Follow-up nach 10 Jahren zeigte sich, dass in der Screening-Gruppe nicht mehr Personen am Leben waren als in der Kontrollgruppe. Wohl wurde die Sterblichkeit an Lungenkrebs um 20 % reduziert, allerdings starben in der Screening-Gruppe mehr Personen mit anderen Diagnosen, z. B. mit anderen Krebsdiagnosen.

Die Gesamtsterblichkeit blieb unverändert. Auch eine Metaanalyse zum LDCT-Screening im JAMA kommt zum Schluss, dass es keine signifikante Verlängerung des Lebens durch das Screening gibt. „Mittels irreführender Zahlen (und Weglassen der Zahlen zur Lebensverlängerung) soll der zweifelhafte Nutzen des LDCT-Screenings als lebensrettend dargestellt werden“, fasst Prof. Dr. Gerd Gigerenzer von der Plattform „Unstatistik des Monats“ zusammen.

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