Kopfläuse

Bestimmte Haarmerkmale erhöhen Anfälligkeit

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Kopflaus © Shutterstock
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Eine kürzlich durchgeführte brasilianische Querschnittsstudie untersuchte die Risikofaktoren für Pediculosis capitis bei 310 Schulkindern im Alter von 1 bis 13 Jahren. Die Gesamtprävalenz des Kopflausbefalls lag bei 49,35 %. Die Studie analysierte das Infektionsrisiko unter Berücksichtigung verschiedener Faktoren wie Geschlecht, Alter und spezifischen Haarmerkmalen wie Haarstärke und Haarlänge.  

Dünne Haare begünstigen Anhaftung

Kinder mit langen Haaren zeigten eine höhere Prävalenz als Kinder mit kurzen Haaren (57,53 % vs. 42,07 %). Dies ist möglicherweise auf die größere Kontaktfläche sowie die aufwendigere Pflege von langen Haaren zurückzuführen. In Hinblick auf die Haardicke ergab sich hingegen ein inverser Zusammenhang: je dünner das Haar, umso höher das Risiko für eine Pedikulose. Dieser Befund lässt sich vermutlich damit erklären, dass sich Läuse, insbesondere im Nymphenstadium, an dünnerem Haar besser anhaften können – und das ist im übrigen möglicherweise mit ein Grund, warum Kinder häufiger betroffen sind als Erwachsene. Keine Unterschiede ergaben sich in Bezug auf die Haarfarbe bzw. die Haarstruktur (glatte vs. nicht-glatte Haare). Auch die Kontinuität der Haarschuppenränder hatte keinen signifikanten Einfluss auf einen Kopflausbefall. 

Während das Alter der Kinder keinen Einfluss erkennen ließ, zeigten sich in Hinblick auf das Geschlecht durchaus Unterschiede: Mädchen hatten ein signifikant höheres Risiko für einen Kopflausbefall als Buben, nämlich 2,24-fach höher. Dieser Unterschied ist allerdings vermutlich weniger auf einen direkten Einfluss des Geschlechts zurückzuführen, sondern eher auf kulturelle Faktoren, sprich, dass Mädchen häufiger lange Haare tragen als Buben und beim Spielen zu engerem Körperkontakt neigen.

Diese Erkenntnisse könnten dazu beitragen, gezieltere Präventionsmaßnahmen zu entwickeln, insbesondere in Schulen und Gemeinschaftseinrichtungen, in denen das Risiko eines Kopflausbefalls hoch ist, resümieren die Autor:innen der Studie.

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