Diabetes mellitus

Zwei wichtige Diabetes-Leitlinien aktualisiert 

Mag. pharm. Sonja Sofeit, MSc
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Kind mit einem Blutzuckerüberwachungssystem am Arm sitzt am Strand © Shutterstock
Die Auswirkungen einer Diabeteserkrankung betreffen nicht nur die jungen Patient:innen selbst, sondern auch deren Eltern, die die Therapie betreuen und überwachen. © Shutterstock

S3-Leitlinie: Therapie des Typ-1-Diabetes

Die letzte Aktualisierung der S3-Leitlinie „Therapie des Typ-1-Diabetes“ ist fünf Jahre her. Vor allem im Bereich der Glukosesensoren gab es in dieser Zeit einige technische Neuerungen. Die kontinuierliche Glukosemessung (CGM) im Unterhautfettgewebe ist mittlerweile Standard geworden. Diese Methode ermöglicht es, den Gewebszuckerspiegel nahezu in Echtzeit zu verfolgen und die Therapie dadurch viel präziser zu steuern. In Kombination mit automatischen Insulinpumpen (AID) kann die CGM den Alltag mit Diabetes deutlich erleichtern. Dieser Teil der Leitlinie basiert auf kurzfristigeren Studien und Erfahrungsberichten von ärztlicher und Patientenseite, da langfristige Studien zur Anwendung dieser Systeme noch fehlen. Bisherige Daten zeigen, dass die Messwerte der CGM gut mit dem Langzeitwert des Blutzuckerspiegels (HbA1c) korrelieren. 

S3-Leitlinie: Diagnostik, Therapie und Verlaufskontrolle des Diabetes mellitus im Kindes- und Jugendalter

Die Vorteile der modernen Diabetes-Technologie sind auch ein Schwerpunkt der aktualisierten Leitlinie „Diagnostik, Therapie und Verlaufskontrolle des Diabetes mellitus im Kindes- und Jugendalter“. Die Auswirkungen einer Diabeteserkrankung betreffen nicht nur die jungen Patient:innen selbst, sondern auch deren Eltern, die die Therapie betreuen. Für betroffene Familien bedeuten technische Fortschritte wie Insulinpumpen, kontinuierliche Glukosemesssysteme (CGM) und automatische Insulinabgabesysteme (AID) und die damit einhergehende bessere Stoffwechselkontrolle eine immense Erleichterung für den Alltag in Kindergarten und Schule. Darüber hinaus aktualisiert und erweitert die Leitlinie auch die Themen Telemedizin, Ernährungstherapie, Risikofaktoren, Früherkennung und Prävention. Auch die Phase des Übertritts von Jugendlichen von der pädiatrischen zur erwachsenen Gesundheitsversorgung und der damit einhergehenden Eigenverantwortung des Krankheitsmanagements wird thematisiert.  

Neben diesen beiden Dokumenten werden auch drei weitere diabetologische Leitlinien unter Federführung der DDG aktualisiert: die Leitlinien zum Gestationsdiabetes, zum Diabetes im Alter sowie zum Thema Diabetes und Straßenverkehr. Die Leitlinien der Österreichischen Diabetesgesellschaft (ÖDG) wurden zuletzt Anfang 2023 aktualisiert und sind auf der ÖDG-Homepage (www.oedg.at) abrufbar.  

Quellen

1   S3-Leitlinie: Diagnostik, Threapie und Verlaufskontrolle des Diabetes mellitus im Kindes- und Jugendalter. AWMF Reg-Nr 057-016 2023
2   S3-Leitlinie: Therapie des Typ-1-Diabetes. AWMF Reg-Nr 057-013 2023

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