In Österreich verhüten derzeit rund 1,2 Millionen Frauen im reproduktiven Alter zwischen 14 und 45 Jahren. Die Kosten liegen je nach Verhütungsmittel zwischen rund 30 und 230 Euro pro Jahr. Im europäischen Contraception Policy Atlas belegt Österreich einen der hinteren Plätze – vor allem aufgrund fehlender Kostenübernahme für Verhütungsmittel und eines erschwerten Zugangs zur Verhütungsberatung. Das Gesundheitsministerium hat deshalb die Gesundheit Österreich GmbH mit der Erstellung eines österreichischen Verhütungsberichts beauftragt. Im Zuge der Erhebungen wurden über tausend Frauen befragt. Demnach verhüten derzeit 46 % der befragten Frauen allein, bei 12 % ist es der Partner. 8 % verhüten gemeinsam mit dem Partner und 33 % der Frauen verwenden keine Verhütungsmittel.
Verhütungsmethode kostenabhängig
Der Bericht zeigt auch, dass die Hälfte der Frauen die Kosten für die Verhütung komplett allein trägt. Ein Viertel gibt an, die Kosten zu teilen. 37 % der Frauen würden anders verhüten, wenn sie die Kosten nicht selbst tragen müssten. Zudem herrscht Aufklärungsbedarf: 16 % wissen nicht ausreichend über das von ihnen präferierte Verhütungsmittel Bescheid und würden sich gerne beraten lassen.
Das Gesundheitsministerium stellt daher nun rund 1 Million Euro für ein Pilotprojekt in Vorarlberg bereit, bei dem 3.500 Frauen Verhütungsmittel kostenlos erhalten. „Selbst über Sexualität und Kinderwunsch zu bestimmen, gehört zum Recht auf ein selbstbestimmtes Leben. Der Zugang zu sicheren und modernen Verhütungsmethoden darf deshalb keine Frage des Einkommens sein“, betont Gesundheitsminister Johannes Rauch.