Statistik

Rund zwei Millionen Kinder sind weltweit blind

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„Licht für die Welt“ rettet Augenlicht und stärkt Menschen mit Behinderungen.  © Gregor Kuntscher
„Licht für die Welt“ rettet Augenlicht und stärkt Menschen mit Behinderungen. © Gregor Kuntscher

Insgesamt leiden rund 90 Millionen Kinder unter einer Art von Sehverlust. Wichtig ist laut „Licht für die Welt“ die rechtzeitige Behandlung der jungen Patient:innen. „Licht für die Welt bildet lokales Fachpersonal aus, errichtet Kliniken und stattet sie mit den nötigen medizinischen Geräten aus“, so der Geschäftsführer der Hilfsorganisation, Alex Buchinger. Bei Personen, die bereits in sehr jungen Jahren am Grauen Star erkranken, ist noch schnellere Hilfe notwendig. „Besonders wichtig ist, dass Kinder möglichst rasch operiert werden. Erlernen sie das Sehen nicht in den ersten Lebensjahren, bleiben sie für den Rest des Lebens blind oder stark fehlsichtig, auch mit einer Operation“, meint Buchinger.

Komplizierte Operation 

Operationen am Grauen Star sind bei Kindern technisch komplizierter und aufwendiger als bei Erwachsenen. Kinder müssen in Vollnarkose operiert werden, während der Eingriff bei Erwachsenen unter lokaler Anästhesie durchgeführt wird, so „Licht für die Welt“. 2023 hat „Licht für die Welt“ an insgesamt 299.860 Kindern Sehtests vorgenommen, 5.690 mit angepassten Brillen versorgt und 4.930 Augenoperationen bei Kindern durchgeführt. In Ländern mit niedrigem Einkommen wie Äthiopien, Burkina Faso, Mosambik oder Uganda gehen Kinder immer noch nur wegen ihrer Sehschwäche vorzeitig aus der Schule. Die Hilfsorganisation nannte die Verbesserung der Kinderaugengesundheit als eines ihrer Hauptziele. So werden Augengesundheitsprogramme in Schulen ermöglicht, Spitäler unterstützt, die Kinderophthalmologie aufzubauen, und die Fertigung und Vergabe von Brillen und anderen Sehbehelfen organisiert. Begonnen hatte das Programm 2008 mit einem Pilotprojekt in Uganda, wo es zunächst um unkorrigierte Sehschärfefehler mit starkem Fokus auf Schulaugengesundheit ging. Weitere Programme in Äthiopien, Burkina Faso und Mosambik folgten. Dabei stehen die Ausbildung und Spezialisierung von Augenärzt:innen auf Kinderaugengesundheit, der Aufbau der entsprechenden Infrastruktur in den Spitälern – von Geräten bis zu OP-Möglichkeiten – und der Aufbau eines Überweisungssystems, damit auch Kinder aus entlegenen Gegenden identifiziert und behandelt werden können, im Fokus.

In Österreich tragen 50 % der Bevölkerung Brillen. Die häufigsten ambulanten Eingriffe hierzulande sind Operationen am Grauen Star. Weltweit müssen 1,1 Milliarden Menschen mit Sehverlust leben, 90 Prozent davon wären allerdings mit entsprechender fachmedizinischer Versorgung vermeid- oder heilbar. Die häufigsten Ursachen sind Grauer Star, Grüner Star, Trachom, unkorrigierte Sehschärfenfehler und altersbedingte Makuladegeneration.

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