Bei Unfällen

Langer „Bremsweg“ von Kindern

Artikel drucken
Kind liegt nach Unfall mit Auto am Boden. © iStock
© iStock

Bisher gab es Analysen der klassischen Werte wie Beschleunigung, Geschwindigkeit, Reaktionszeit und der zum Stehenbleiben benötigten Strecke nur für Erwachsene. Für Kinder gab es diese Daten bisher nicht. 

Im Rahmen des Forschungsprojekts KISIMO haben Dr. Ernst Tomasch vom Institut für Fahrzeugsicherheit der TU Graz und Dr. Bettina Schützhofer vom verkehrspsychologischen Institut „sicher unterwegs“ nun solche Daten für Kinder im ­Volksschulalter erhoben. „Anders als Erwachsene können Kinder bis zu einem gewissen Alter eine begonnene Bewegung nicht einfach unterbrechen“, sagt die Verkehrspsychologin Dr. Bettina ­Schützhofer. Die Forschenden haben mit Kindern im Alter von sechs bis zehn Jahren Bewegungs­versuche durchgeführt, bei denen diese gehen oder laufen mussten, um beim Ertönen eines Pfiffs schnellstmöglich anzuhalten. Ein zentrales Ergebnis dabei: Unabhängig vom Alter brauchten rennende Kinder rund 1,8 Meter, um zum Stehen zu kommen.

„Die älteren Kinder reagierten schneller auf das Signal und konnten auch stärker abbremsen“, erläutert Dr. Tomasch. „Aufgrund ihrer höheren Ausgangsgeschwindigkeit war ihr Bremsweg aber gleich lang wie der der jüngeren Kinder.“ Die Ergebnisse wurden bereits auf Workshops mit Unfallsachverständigen präsentiert. Durch die Ergebnisse soll auch die verkehrssichere Planung gesteigert werden. „Der Verkehrsraum sollte für Kinder daher so weit einsehbar sein, dass sie bei Gefahr rechtzeitig stehen bleiben können“, sagt Tomasch weiter.

Quelle www.tugraz.at

Das könnte Sie auch interessieren