
Diese Ausgaben verteilen sich auf Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherungsträger – und belasten damit letztlich alle Steuerzahler:innen. Gleichzeitig verzeichnete Statistik Austria einen dramatischen Rückgang der Investitionen in Präventionsmaßnahmen: Im Vergleich zum Vorjahr sanken diese Ausgaben um 45,5 %. „Wir bewegen uns hier in die völlig falsche Richtung“, sagt Mag. pharm. Dr. Ulrike Mursch-Edlmayr, Präsidentin der Österreichischen Apothekerkammer. „Wer bei den Ausgaben für Prävention spart, der muss am Ende teuer bezahlen.“ Dabei können gezielte Präventionsmaßnahmen in den heimischen Apotheken wesentlich zur Kostenreduktion beitragen. Mit der Gesetzesnovelle im Frühjahr 2024 können die mehr als 1.450 österreichischen Apotheken diverse Vorsorgetests mit enormem Potenzial anbieten. Moderne Point-of-Care-Gesundheitstests können vor Ort binnen weniger Minuten Aufschluss über wichtige Gesundheitsparameter wie den HbA1c-Wert (Langzeitblutzucker) oder das individuelle Lipidprofil geben. Gesundheitsrisiken durch auffällige Parameter, aber auch Infektionen (z. B. RSV oder Influenza) können dadurch frühzeitig und kostengünstig erkannt werden, bevor Krankheiten entstehen und eine teure Behandlung erforderlich machen. Ein Beispiel für den Nutzen solcher Tests zeigte ein aktuelles Pilotprojekt: In Kooperation mit dem Land Kärnten wurden in 50 Apotheken nahezu 5.200 kostenlose Diabetes-Tests durchgeführt.