Dazu wurden die Daten von 239.970 Patient:innen aus der chinesischen Datenbank Clinical Renal Data System und von 45.710 Patient:innen aus der Biobank des Vereinigten Königreichs ausgewertet. Das Durchschnittsalter der Erkrankten lag bei 66 Jahren und alle hatten entweder Rosuvastatin oder Atorvastatin als erste Therapie erhalten.
Rosuvastatin sicherere Option
Die Studie bestätigte, dass Rosuvastatin die Blutfettwerte – darunter LDL-Cholesterin- und Triglycerid-Spiegel – stärker senkt als Atorvastatin. Auch die Gesamtmortalität war bei Patient:innen unter Rosuvastatin etwas niedriger als unter Atorvastatin (2,57 vs. 2,83 pro 100 Personenjahre in der chinesischen Datenbank; 0,66 vs. 0,9 pro 100 Personenjahre in der britischen Datenbank). Diese Unterschiede waren jedoch nicht statistisch signifikant. Das Risiko für schwere kardiale Ereignisse und Leberkomplikationen war unter Rosuvastatin geringfügig niedriger, während ein höheres Risiko für die Entwicklung eines Typ-2-Diabetes im Vergleich zu Atorvastatin festgestellt wurde. Statin-bedingte Nebenwirkungen traten in beiden Gruppen mit ähnlicher Häufigkeit auf.
Die geringere Mortalität unter Rosuvastatin könnte auf dessen pleiotrope Effekte zurückzuführen sein – also die Fähigkeit, über verschiedene Zielstrukturen unterschiedliche Wirkungen zu entfalten. So senkt Rosuvastatin beispielsweise Entzündungsmarker und das C-reaktive Protein stärker als Atorvastatin. Atorvastatin diffundiert zudem aufgrund seiner höheren Lipophilie verstärkt in Hepatozyten und führt dadurch vermutlich vermehrt zu Nebenwirkungen.
Quelle
Zhou S et al. Comparative Effectiveness and Safety of Atorvastatin Versus Rosuvastatin: A Multi-database Cohort Study. Annals of Internal Medicine 2024