Rheumatische Erkrankungen

Sinusitiden erhöhen Risiko

MAG. PHARM. Verena Kimla
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Aber auch Atemwegserkrankungen mischen bei der Entstehung rheumatischer Erkrankungen mit: In vergangenen Studien wurde ein Zusammenhang zwischen Sinusitis und einem erhöhten Risiko für das Auftreten von RA identifiziert. Das ist laut den Studienautor:innen plausibel, da ein Zusammenhang zwischen Sinusitis und ANCA-assoziierter Vaskulitis, die den rheumatischen Erkrankungen zugeordnet wird, bekannt ist. 

Um festzustellen, ob vorangegangene akute und chronische Sinusitiden auch mit einer höheren Inzidenz anderer rheumatischer Erkrankungen abseits von RA einhergehen, untersuchte eine Fall-Kontroll-Studie Daten von insgesamt knapp 1.900 US-Amerikaner:innen, die von 1995 bis 2014 erstmals an einer Erkrankung des rheumatischen Formenkreises erkrankt waren. Den Teilnehmer:innen wurden nach Alter, Geschlecht und Krankengeschichte im Verhältnis 1 : 3 Personen ohne rheumatische Erkrankung gegenübergestellt. Die Forscher:innen hatten Zugriff auf die relevanten Gesundheitsdaten von im Mittel 14 Jahren vor Ausbruch der rheumatischen Erkrankung bzw. Studienbeginn.

Akute Sinusitiden erhöhen Risiko besonders
Sinusitiden in der Krankengeschichte waren generell mit einem 40 % höheren Risiko für eine rheumatische Erkrankung assoziiert, insbesondere für systemisch rheumatische Autoimmunerkrankungen wie das Antiphospholipid- oder das Sjögren-Syndrom. Akute Sinusitiden wurden mit einem um 80 % höheren Risiko für eine seronegative RA in Verbindung gebracht. Diese Assoziationen waren fünf bis zehn Jahre vor der Diagnose am deutlichsten. Das Erkrankungsrisiko stieg in Abhängigkeit der Anzahl der vorangegangenen Infektionen und war für Personen mit sieben oder mehr durchlittenen Sinusitiden am größten.

Quelle
Kronzer VL et al., Association between sinusitis and incident rheumatic diseases: a population-based study. RMD Open 2024;10:e003622

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