So würden irreführende oder wissenschaftlich nicht fundierte Behauptungen aufgestellt, damit sich Mütter gegen Muttermilch und für Babynahrung entscheiden.
Für die Studie der WHO und UNICEF wurden 8.500 Schwangere und junge Mütter sowie 300 Gesundheitsbedienstete in acht Ländern befragt: Bangladesch, China, Großbritannien, Mexiko, Marokko, Nigeria, Südafrika und Vietnam. 51 % der Befragten gaben an, Werbung erhalten zu haben − etwa auf sozialen Medien oder in Kliniken. In Bangladesch sagten 57 % der Mütter, Gesundheitspersonal habe ihnen künstliche Babynahrung empfohlen, in Nigeria 45 % und in Großbritannien 30 %.
Laut der Studie starteten oder infiltrierten die Hersteller „Müttergruppen“ auf sozialen Medien, um ihre Babynahrung zu propagieren. Das Gesundheitspersonal werde etwa bei Konferenzen oder durch Broschüren mit zweifelhaften Informationen versorgt, die sie oft an Mütter weitergäben – wie z. B., dass Babys mit Säuglingsnahrung länger schliefen, Muttermilch mit der Zeit an Qualität verliere oder bestimmte Produkte Allergien vorbeugen könnten. Manchmal hätte es sogar Provisionen der Firmen gegeben, wenn sie Kund:innen rekrutierten.
Red.