
Seit 2021 ist die Zahl der Geburten bereits um 11,4 % gesunken – auch wenn sich der Rückgang zuletzt etwas verlangsamt hat. Besonders besorgniserregend: Die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau liegt nun bei nur noch 1,31 – ein neuer historischer Tiefstand in der Zweiten Republik. Zum Vergleich: Im Jahr 2022 lag dieser Wert noch bei 1,41. „Diese Entwicklung ist besorgniserregend“, warnt der Gynäkologe DDr. Christian Fiala.
Kinderwunsch bleibt unverändert hoch
Trotz des Geburtenrückgangs zeigt sich: Der Kinderwunsch der österreichischen Bevölkerung bleibt konstant. Eine aktuelle, repräsentative Umfrage des Integral Instituts im Auftrag des Gynmed-Ambulatoriums (durchgeführt vom 14. November bis 3. Dezember 2024 im INTEGRAL ONLINE Pool) zeigt, dass sich rund 40 % der Befragten ein oder ein weiteres Kind wünschen – exakt so viele wie bereits 2016. Besonders ausgeprägt ist dieser Wunsch bei den 18- bis 29-Jährigen: In dieser Altersgruppe äußern sich zwei Drittel (65 %) kinderwunschbereit. Zur Umfrage.
"Die häufig angeführten soziologischen, ökonomischen und psychologischen Gründe scheinen den starken Geburtenrückgang seit 2021 nicht zu erklären", so Fiala. Daher sei es umso wichtiger, die Ursachenforschung auf andere mögliche Faktoren auszudehnen. Er fordert die Einrichtung einer Untersuchungskommission: "Ein unerfüllter Kinderwunsch bedeutet großes Leid für betroffene Paare. Den auffälligen und seit drei Jahren anhaltenden Geburtenrückgang müssen wir ernst nehmen, die Ursachen herausfinden und Maßnahmen entwickeln, damit die Menschen ihren erklärten Kinderwunsch auch tatsächlich umsetzen können" mahnt Fiala abschließend.