Im Gesundheitsbereich ist die Entwicklung einer solchen Datenbank besonders sensibel, v. a. wenn die Daten EU-weit und in divergierenden Systemen genutzt werden sollen. Da geht es um Vertraulichkeit, ethische Fragen, Haftung etc. Derzeit soll der European Health Data Space (EHDS), vergleichbar mit unserer ELGA auf nationaler Ebene, als „work in progress“ entwickelt werden. Ziel ist, die nationalen Gesundheitssysteme durch den sicheren und effizienten Austausch von Gesundheitsdaten stärker miteinander zu verknüpfen. Der Teufel steckt aber – wie so oft in großen Projekten wie diesem – im Detail und in der nationalen Umsetzung.
Deshalb stand dieses Projekt auch ganz oben auf der Agenda der Generalversammlung der PGEU, der Pharmaceutical Group of the European Union, die kürzlich in Brüssel stattfand. Denn selbstverständlich muss der EDHS Anforderungen wie E-Prescription, E-Dispense etc. auf der Basis EU-weit standardisierter und verfügbarer Gesundheitsdaten „bespielen“ können. Aber bereits eine weitere Nutzung z. B. in Bezug auf Pharmakovigilanz-Daten, in der Forschung mit Real World Data vs. RCT oder begründet in nationalen bzw. öffentlichen Interessen kann sehr problematisch, ja gefährlich werden, vom kommerziellen Bereich ganz zu schweigen.
Auch Fragen zu Implementierung – diese wird sich in Österreich schwierig gestalten –, Fälschungsrichtlinie etc. müssen im Vorfeld beantwortet sein. Hier müssen und werden wir ganz genau hinschauen, vor allem was Datenzugang und Datensicherheit betrifft.