Broschüre

Neuer Ratgeber zum Patientenrecht erschienen

Artikel drucken
Symbolbild Patientenrecht © Shutterstock
© Shutterstock

Abhilfe soll nun ein 52-seitiger Ratgeber schaffen, der am Freitag von der Selbsthilfe-Plattform Selpers gemeinsam mit den Pharma-Verbänden PHARMIG und FOPI präsentiert wurde. "Ihr Recht als Patient:in - Von Diagnosestellung bis Nachsorge", so der Titel der Broschüre.

Die Umfrage unter mehr als 200 Patientenorganisationen ergab, dass teilweise Patientenrechte gut verankert seien, aber den Betroffenen nicht bekannt. Andere Patientenvertretungen meinten, die Rechte seien schlecht verankert und zusätzlich den Patientinnen und Patienten nicht bekannt, hieß es bei einer Pressekonferenz in Wien. Patienten wüssten zudem oft nicht, wie sie ihre Rechte einfordern können oder würden sich nicht trauen, sie einzufordern und sich "ihrem Schicksal fügen".

"Alle Patienten müssen sich darauf verlassen können, dass bei jeder medizinisch notwendigen Maßnahme an Körper, Geist und an der Seele der eigene Wille entscheidend ist und dass die Würde in jeder Situation bewahrt bleibt", betonte Patientenanwalt Gerald Bachinger laut Aussendung. Die betroffenen Personen "müssen verstehen, dass sie den Behandlungsprozess mitgestalten und positiv beeinflussen können", sagte Selpers-Gründerin Iris Herscovici. Dafür bräuchten sie alltagsrelevante Informationen in verständlicher Sprache, was ein wesentlicher Aspekt bei der Konzeption der Broschüre gewesen sei.

"Wollen Informationslücken schließen"

"Wenn eine Therapie in gleicher Qualität sowohl im niedergelassenen Bereich als auch im Spital erbracht werden kann, dann darf der Patient die Therapie mit dem Arzt oder der Ärztin des Vertrauens beispielsweise im niedergelassenen Bereich durchführen, auch wenn für die Sozialversicherung dadurch Mehrkosten entstehen", erläuterte die Juristin Maria-Luise Plank zur freien Arztwahl. Und zur gemeinsamen Therapieentscheidung: "Alle Patienten haben in einem gewissen Rahmen ein Selbstbestimmungsrecht und können beispielsweise eine für sie weniger belastende Therapie vorziehen. Die Kosten der Therapie sind ein Kriterium für die Kostenerstattung, aber nicht das Entscheidende, wenn Therapiealternativen unterschiedliche Belastungen für die Patienten bedeuten."

Die Broschüre informiert zudem über mögliche Sozialleistungen in Zusammenhang mit Erkrankungen und möglichen Arbeitsausfällen oder Hilfsbedürftigkeit. "Ein typisches Beispiel ist die Tatsache, dass viele an Krebs erkrankte Personen während und nach der Chemotherapie nicht arbeitsfähig sind und Hilfe bei der Verrichtung täglicher Aufgaben benötigen", sagte Plank. "Diese Patienten wissen aber häufig nicht, dass sie während dieser Zeit Anspruch auf Pflegegeld haben. Derartige Informationslücken wollen wir schließen."

APA/Red.

Direktlink zur Online-Broschüre: https://selpers.com/ihr-recht-als-patientin

Das könnte Sie auch interessieren