Das bekannteste von mehreren Symptomen auf der Haut ist das Schmetterlingserythem mit der typischen Hautrötung von Nasenrücken und Wangen. Man geht davon aus, dass es etwa bei 20 % zu einer Weiterentwicklung der Erkrankung mit Organbeteiligung kommt. Man spricht dann vom systemischen Lupus erythematodes (SLE). Für eine präzise Abgrenzung von der kutanen Form fehlen allerdings exakte Parameter, sodass die Grenzen zwischen der kutanen und der systemischen Form fließend sind. So ist es auch nicht überraschend, dass mehr Evidenz für die Therapie gefordert wird.
Immuntherapien
Aus der Gruppe der Biologika, die bei diversen Autoimmunerkrankungen eine wichtige Rolle spielen, zeigen lediglich Belimumab (Benlysta®) und Anifrolumab (Saphnelo®) eine zuverlässige und anhaltende Wirkung. Sie werden als Add-on-Therapeutika in schweren Fällen eingesetzt, wenn die Standardtherapien keine ausreichende Wirkung zeigen.
Anwendung:
Systemischer Lupus erythematodes
Hersteller:
Biogen
Bei systemischem Lupus erythematodes (SLE) gibt es nach wie vor ein therapeutisches Defizit hinsichtlich evidenzbasierter medikamentöser Therapien. Der neue Antikörper Dapirolizumab Pegol richtet sich gegen den CD40L-Rezeptor und vermindert dadurch deutlich die Aktivität von T- und B-Zellen, Makrophagen und dendritischen Zellen. In der Folge wird der überschießende Autoimmunprozess entscheidend reduziert. Dapirolizumab Pegol wird als Add-on-Therapie zur Standardbehandlung eingesetzt und zeigte in einer Phase-III-Studie eine signifikante Wirkung.
Der CD40L-Signalweg
Der Cluster-of-Differentiation-40-Ligand (CD40L)-Signalweg spielt mit Sicherheit bei der Immunregulation und -homöostase eine Schlüsselrolle. Mit dessen Blockade wird die Aktivität von T- und B-Zellen, Makrophagen und dendritischen Zellen reduziert. Aktuell laufen erfolgversprechende Studien mit dem monoklonalen CD40L-Antikörper Frexalimab bei schubförmiger Multipler Sklerose (siehe ÖAZ 08/24, S.30) und mit Dapirolizumab Pegol zur Behandlung des SLE. Bei Dapirolizumab Pegol, einem Anti-CD40L-Wirkstoff, handelt es sich um ein humanisiertes Fc-freies Polyethylenglykol (PEG)-konjugiertes Antigen-bindendes Fragment.
Dapirolizumab Pegol
Dapirolizumab Pegol zeigte in einer Phase-III-Studie als Add-on-Therapeutikum (alle 4 Wochen intravenös) zur Standardtherapie eine signifikante klinische Verbesserung der Krankheitsaktivität bei Patient:innen mit mittelschwerem bis schwerem SLE. Den primären Studienendpunkt betreffend zeigte sich nach 48 Wochen eine höhere Ansprechrate (50 %) als unter der Standardtherapie (35 %). Dapirolizumab Pegol war auch bei den sekundären Studienendpunkten erfolgreich. Diese betrafen den SLE-Responder-Index, die Reduzierung der erforderlichen Cortisondosis, den SLE-Disease-Activity-Index, den Lupus-Low-Disease-Activity-State und die Verhinderung schwerer Krankheitsschübe.