Herpesvirus

Küssen wohl schuld an Verbreitung

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Dafür wurden ca. 3.000 DNA-Proben von archäologischen Funden analysiert; nur in vier Fällen wurde das Herpesvirus gefunden. Die älteste Probe war von einem Mann, der in der Uralregion und vor etwa 1.500 Jahren lebte. Bisher stammten die ältesten genetischen Daten für Herpes laut Autorinnen und Autoren aus dem Jahr 1925.

Der Kuss als Brauch

Durch eine Sequenzierung der Genome und einem Vergleich zu Proben aus dem 20. Jahrhundert habe man eine Mutationsrate und die Evolution des Virus abschätzen können.

Jede Primatenart habe eine Form von Herpes – und deshalb gehe man davon aus, dass auch Menschen das Virus in sich trugen, seit sie Afrika verlassen haben. Das Küssen könnte später aber zu einer Verbreitung des oralen Herpes beigetragen haben.

„Gesichtsherpes versteckt sich lebenslang in seinem Wirt und wird nur durch oralen Kontakt übertragen, sodass Mutationen langsam über Jahrhunderte und Jahrtausende hinweg auftreten“, erklären die Forscher:innen. Außerdem vermuten sie, dass der Kuss mit einer Wanderungsbewegung aus Eurasien nach Europa gekommen sein könnte. Der Aufschwung des oralen Herpes könne mit dem Aufkommen der kulturellen Praxis des sexuellen und romantischen Küssens zusammengefallen sein.

Red.

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