2. APOtalk im Livestream
Krieg in Europa, Energieknappheit, drei Pandemiejahre und die höchste Inflation seit 70 Jahren – immer mehr Krisen und Herausforderungen prägen unseren Alltag. Ein besonders bedrohliches Szenario wird als früher oder später unausweichlich angesehen: ein großflächiger Blackout, der Städte und Regionen für einige Tage von der Stromversorgung abschneidet. Es ist ein absolutes Horrorszenario: Lichter gehen aus, Städte verdunkeln sich, das Kommunikationsnetz bricht zusammen, Aufzüge und Bahnen bleiben stehen. Wie berechtigt ist die Blackout-Angst? Was können wir tun, um auf diesen Krisenfall vorbereitet zu sein? Wie kann die Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln bei einem Blackout sichergestellt werden?
Diese Frage stellt sich auch angesichts zunehmender Lieferengpässe bei wichtigen Medikamenten. Derzeit spitzt sich die Situation aufgrund der Grippe- und Erkältungswelle in allen europäischen Ländern zu – die Nachfrage nach Schmerzmitteln und Antibiotika ist weltweit gestiegen. Im Zuge der Globalisierung hat sich die Produktion eines Großteils der Arzneimittel nach Asien verlagert. Gibt es Produktionsprobleme oder gestörte Transportwege, stockt die Versorgung in ganz Europa. Die Folge: Rund 500 Medikamente sind aktuell nicht oder nur eingeschränkt verfügbar.
Haben wir uns bei der Gesundheits- und Energieversorgung zu sehr von außereuropäischen Ländern abhängig gemacht? Wie schaffen wir es, dass aus Lieferengpässe keine Versorgungsengpässe werden? Höhere Arzneimittelpreise, weniger Lieferengpässe – ist es wirklich so einfach? Wie sinnvoll ist eine individuelle oder gar staatliche Bevorratung mit Arzneimitteln? Wann sind „nationale Alleingänge“ die richtige Antwort auf eine sich anbahnende Versorgungskrise?
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