Anhaltende Belastung

Stress beeinträchtigt das Gedächtnis

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Der erste Kuss, der Schulabschluss, ein Autounfall: Im episodischen Gedächtnis werden sowohl positive als auch negative Erfahrungen unseres Lebens abgespeichert. Es umfasst aber nicht nur die Erinnerungen an unsere persönlichen Lebensstationen, sondern auch an markante Ereignisse des öffentlichen Lebens, die uns geprägt haben, wie zum Beispiel den Fall der Mauer. Mithilfe des episodischen Gedächtnisses können wir komplexe Alltagserfahrungen in einen zeitlichen und räumlichen Zusammenhang stellen.

Veränderte Erinnerung

Durch Stress wird diese Form des Erinnerns jedoch erheblich verändert. Wiederholter Stress beeinträchtigt die Struktur und Funktion des Gehirns, was zu kognitiven Defiziten und einem erhöhten Risiko für psychiatrische Störungen wie Depression, Schizophrenie, Angstzuständen und posttraumatischen Belastungsstörungen führen kann. Der Mechanismus dahinter konnte an Tierstudien gezeigt werden: Wiederholter Stress destabilisiert die Synapsen in der für das episodische Gedächtnis wichtigen Hippocampus-Region CA1, sodass die Neuronen zunächst hyperaktiv sind, anschließend Nervenverbindungen verschwinden und sich somit die Codierung verändert.

Quelle

  • Chenani A et al. Repeated stress exposure leads to structural synaptic instability prior to disorganization of hippocampal coding and impairmentsin learning. Transl Psychiatry 12, 381 (2022).

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