Migrantinnen/Migranten gehörten zu den Gesellschaftsgruppen, die generell am meisten vernachlässigt werden, schreibt die WHO nach Auswertung einer Metaanalyse mit 17 Mio. Teilnehmenden aus 16 Ländern. Sie gingen seltener zum Arzt/zur Ärztin und hätten öfter arbeitsbedingte Verletzungen, weil sie oft in schmutzigen, gefährlichen und anstrengenden Jobs beschäftigt würden. Dadurch seien sie einem größeren Risiko von Arbeitsunfällen oder direkt durch die Arbeit verursachten Gesundheitsproblemen ausgesetzt als die einheimische Bevölkerung.
Neben sprachlichen, kulturellen und/oder rechtlichen Barrieren kämen bei diesen Menschen auch andere Faktoren hinzu, die ihre allgemeine Gesundheit beeinflussen. Dazu gehörten u. a. Bildung, Einkommen oder Wohnraum.
Die WHO appelliert an Gastländer von Migrantinnen und Migranten, zum einen bessere Angaben über die Gesundheitssituation der Menschen zu sammeln, und zum anderen auch mehr zu investieren, damit sie gut versorgt werden. Außerdem verwies sie auf den enormen Beitrag, den Migrantinnen/Migranten während der Coronakrise in vielen Ländern geleistet hätten sowie dass in einigen der reichsten Länder bis zu 50 % des Gesundheitspersonals aus anderen Ländern stamme.