Studie

Brustkrebsbehandlungs-Nebenwirkung öfter als gedacht

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Brustkrebs Schleife © Shutterstock
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Bei einer speziellen Therapie, die bei der Entwicklung von Knochenmetastasen deren Ausbreitung verzögern soll, kommt es laut der Studie nämlich mit einer höheren Wahrscheinlichkeit zum Absterben von Kieferknochengewebe als bisher gedacht, hieß es am Donnerstag in einer Aussendung der Med Uni.

Ebenjene Therapie komme dann zur Anwendung, wenn Brustkrebs erst in einem späten Stadium entdeckt werde und es dadurch zur Entwicklung von Knochenmetastasen kommen könne. Die dafür vorgesehene Therapie solle schließlich die weitere Ausbreitung verzögern. Die Patientinnen erhielten dabei Medikamente wie Bisphosphonat oder Denosumab, die den Knochenstoffwechsel beeinflussten. Damit einher könnten aber auch sogenannte Kiefernekrosen gehen, bei denen der Kieferknochen absterbe.
Ein Forschungsteam unter der Leitung von Christine Brunner von der Universitätsklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe und dem Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Johannes Laimer, gewann nun neue Erkenntnisse zu dieser bisher als "sehr selten" eingestuften Nebenwirkung.

Dazu seien "Daten von Tiroler Brustkrebspatientinnen aller neun Tiroler Krankenanstalten aus den Jahren 2000 bis 2020 erfasst und analysiert worden", betonte man. "Wir konnten zeigen, dass es durchschnittlich bei 8,8 Prozent der Brustkrebspatientinnen zur Entwicklung einer Kiefernekrose kam", erklärte Erstautorin Christine Brunner. Dieser Prozentsatz liege damit "deutlich höher als die bisher in der internationalen Literatur angegebenen Werte".

Die Studie, die im renommierten "Journal of Clinical Oncology" publiziert wurde, legt dadurch etwa nahe, zahnmedizinische Vorbehandlung bei Patientinnen mit fortgeschrittenem Brustkrebs vor Beginn der Therapie zu etablieren. Auch sollten "zahnärztliche Nachuntersuchungen regelmäßig eingehalten werden", vor allem um "erste Anzeichen und Symptome einer Kiefernekrose bereits frühzeitig zu erkennen". Dadurch könne auch "die Lebensqualität bei fortgeschrittenem Brustkrebs gesteigert werden", strich Brunner heraus.

Die "hoch effektiven" Therapien mit besagten Nebenwirkungen sind jedenfalls laut Brunner alternativlos: "Die Ergebnisse dieser aktuellen Studie zeigen, dass Patientinnen nach Diagnose der Knochenmetastasen durch den Einsatz dieser Therapien durchschnittlich bis zu zehn Jahre überlebten, sodass wir inzwischen auch von einem chronischen Krankheitsverlauf sprechen." Mit den jetzigen Studienergebnissen ließen sich nunmehr "mögliche Nebenwirkungen bei einer Langzeitbehandlung" besser kontrollieren und lindern, so Brunner. Weitere Studien über Diagnose und Therapie der "Medikamenten-assoziierten Kiefernekrose" seien bereits in Ausarbeitung und würden demnächst folgen, wurde angekündigt.

APA

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