Bei einem Schlaganfall ist rasche Hilfe besonders wichtig. Je schneller er diagnostiziert und behandelt wird, desto besser sind die Überlebenschancen sowie die Aussicht auf Genesung. Damit man aber möglichst rasch helfen kann, sollte man die ersten Anzeichen kennen.
Der ischämische Schlaganfall ist die häufigste Form des Schlaganfalls und wird durch eine Blockade in einem gehirnversorgenden Gefäß ausgelöst. Ist das Gehirn nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt, fehlt auch der Sauerstoff und dadurch sterben Hirnzellen innerhalb weniger Stunden ab.
Jeder sollte den FAST-Test kennen
Durch die Schädigung des Hirngewebes können bestimmte Fähigkeiten rasch nachlassen. Es kommt zum Beispiel zu Lähmungserscheinungen sowie Sprach- und Sehstörungen. Beim FAST-Test bittet man die Betroffene oder den Betroffenen bestimmte Handlungen auszuführen, um festzustellen, ob neurologische Symptome auftreten.
- Face (Gesicht): Kann die Person lächeln? Hängt ein Mundwinkel herab, ist das ein Zeichen für eine halbseitige Lähmung.
- Arm (Arme): Kann die Person ihre Arme parallel nach vorne strecken und die Handflächen nach oben drehen? Bei einer Lähmung bleibt ein Arm hängen oder wird anders gedreht.
- Speech (Sprache): Kann die Person einen einfachen Satz nachsprechen? Klingt die Sprache verwaschen oder ist sie gar nicht in der Lage zu sprechen, liegt eine Sprachstörung vor.
- Time (Zeit): Trifft eines oder mehrere der Anzeichen zu? Dann heißt es schnell handeln, 144 wählen und den Einsatzkräften die Symptome schildern.
Wer rechtzeitig die Rettung verständigt, hat bereits die wichtigste Maßnahme bei einem Schlaganfall ausgeführt. Ansonsten können Laien nur noch bei der Person bleiben, sie beruhigend ansprechen, das Bewusstsein kontrollieren und sie mit erhöhtem Oberkörper lagern. Sobald jemand das Bewusstsein verliert, ist es unbedingt nötig, ihn in die stabile Seitenlage zu bringen.
Wer gefährdet ist
Grundsätzlich liegen Schlaganfällen und Herzinfarkten die gleichen Risikofaktoren zugrunde. Besonders Bluthochdruck, eine ungesunde Lebensweise und zahlreiche Vorerkrankungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit für einen Schlaganfall. Generell steigt das Risiko mit zunehmendem Lebensalter an, doch auch jüngere Menschen können von Schlaganfällen betroffen sein – die Gene, Rauchen, Übergewicht und Drogen sind hier die größten Risikofaktoren.
Vorsicht bei Hitze
Im Sommer sind vor allem Ältere und Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen zusätzlich gefährdet, denn viele nehmen allgemein und besonders bei Hitze nicht genügend Flüssigkeit zu sich. Dadurch wird das Blut zähflüssiger und das Risiko für eine Verstopfung im Gefäß steigt. Deshalb sollten gefährdete Menschen im Sommer mehr trinken und Angehörige können sie dabei unterstützen und an die Flüssigkeitsaufnahme erinnern. Übrigens kann Flüssigkeitsmangel Symptome wie Sprachstörungen hervorrufen, ohne dass dem ein Schlaganfall zugrunde liegt. Trotzdem sollte dies unbedingt ärztlich abgeklärt werden.