In Berlin

Neues Forschungsprojekt zu Long-COVID

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Long Covid © Shutterstock
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Diese Erkrankung umfasst langanhaltende Beschwerden nach Infektionen und stellt sowohl Betroffene als auch das Gesundheitssystem vor erhebliche Herausforderungen. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Gesundheit mit rund 10 Millionen Euro gefördert.

PAIS und die Herausforderungen der Versorgung

PAIS, zu dem auch das Post-COVID-Syndrom (PCS) gehört, betrifft laut Schätzungen etwa 200.000 Menschen allein in Berlin. Zu den häufigsten Symptomen zählen Fatigue, Atem- und Kreislaufprobleme sowie neurologische Beeinträchtigungen wie Konzentrations- und Gedächtnisstörungen. Die Diagnostik ist oft schwierig, da die Beschwerden vielfältig und ihre Ursachen komplex sind. Besonders schwere Formen wie das Chronische Fatigue Syndrom/Myalgische Enzephalomyelitis (ME/CFS) können die Lebensqualität massiv einschränken und sogar Pflegebedürftigkeit nach sich ziehen.

Zielsetzung des Projekts „PAIS Care Berlin"

Das Projekt „Post Acute Infectious Syndromes Interdisciplinary Care Berlin“ strebt die Entwicklung einer umfassenden Versorgungsstruktur für PAIS-Patient:innen an. Durch ein interdisziplinäres und sektorübergreifendes Konzept sollen Betroffene frühzeitig und ganzheitlich betreut werden. Die Integration in bestehende Netzwerke wie das Charité Fatigue Centrum und das Post-COVID-Netzwerk der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin gewährleistet eine breite Reichweite und Effektivität.

Hausärzt:innen als zentrale Anlaufstelle

Hausarztpraxen spielen in dem neuen Versorgungskonzept eine Schlüsselrolle. Sie sollen die erste Diagnostik durchführen und bei Bedarf Patient:innen mit komplexeren Verläufen an spezialisierte Hochschulambulanzen weiterleiten. Darüber hinaus werden Patientenorganisationen und Selbsthilfegruppen aktiv eingebunden, um die Versorgung praxisnah und bedarfsgerecht zu gestalten.

Forschung und Praxis Hand in Hand

Ein wichtiges Ziel des Projekts ist es, Faktoren zu identifizieren, die eine schnelle Genesung oder eine Chronifizierung der Erkrankung beeinflussen. „Von den Erkenntnissen werden nicht nur die Betroffenen in Berlin, sondern auch Menschen über die Stadtgrenzen hinaus profitieren“, erklärt Prof. Martin E. Kreis, Vorstand Krankenversorgung der Charité.

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