Häufig unerwünschte Wirkungen
Eine aktuelle Studie bestätigt nun erneut, was bereit die S2k-Leitlinie Tremor vom Juni 2022 empfiehlt: Die Behandlung des Kopftremors mit lokaler Injektion von Botulinumtoxin (75 oder 100 I.E.). Für die Studie wurden 117 Betroffene rekrutiert und 1:1 randomisiert. Der primäre Endpunkt war eine Verbesserung auf der CGI (clinical global impression)-Skala um mindestens 2 Punkte. In der Botulinumtoxingruppe erreichten 31 % der Patient:innen den primären Endpunkt, im Vergleich zu 9 % in der Placebogruppe.
Allerdings erlitten die Betroffenen im Verum-Arm häufiger und zum Teil erhebliche Nebenwirkungen. Kopf- und Nackenschmerzen traten bei gut einem Drittel der Behandelten auf, außerdem Schluckstörungen (16 %) und Kopfhalteschwäche (15 %) sowie Steifheit der Halswirbelsäule und Schmerzen an der Injektionsstelle. Die Leitlinienautor:innen fordern daher auch eine besondere Ausbildung des Behandlers/der Behandlerin bei einer Therapie mit Botulinumtoxin.
Quelle
Marques A et al. Trial of Botulinum Toxin for Isolated or Essential Head Tremor.
N Engl J Med 2023;389:1753-1765; doi: 10.1056/NEJMoa2304192