
Die aktuelle SUGAR-DIP-Studie aus den Niederlanden beschäftigte sich mit der Wirksamkeit und Sicherheit von Metformin und Glibenclamid bei Gestationsdiabetes. 820 Frauen, die auch nach zweiwöchiger Ernährungsumstellung eine unzureichende glykämische Kontrolle aufwiesen, nahmen an der Studie teil. 411 von ihnen wurden mit Insulin behandelt, alle anderen mit Metformin (Anfangsdosis 500 mg, dann Hochdosierung auf 1.000 mg bzw. die höchste verträgliche Dosis). Zeigte Metformin unzureichende Wirkung, erhielten die Probandinnen zusätzlich Glibenclamid oder – bei weiterhin ungenügender Wirkung – im Austausch gegen Glibenclamid Insulin zusätzlich zur Maximaldosis Metformin. Dies war bei etwa jeder fünften Patientin notwendig.
Metformin (plus ggf. Glibenclamid) war der Insulintherapie jedoch nicht ebenbürtig: Während in der Insulingruppe 19,9 % der Kinder gemessen am Gestationsalter „zu groß“ entbunden wurden, war dies bei oralen Antidiabetika in 23,9 % der Fall. Unterzuckerungen traten bei oralen Antidiabetika fast doppelt so oft auf wie in der Insulingruppe, zudem verursachten sie mehr Nebenwirkungen.
Quelle
Rademaker D, et al.: Oral glucose-lowering agents vs insulin for gestational diabetes: A randomized clinical insulin reigns supreme. JAMA 2025. doi: 10.1001/jama.2024.27148